„Mach Dich leicht.“

So überschrieb das Magazin Brandeins seine Ausgabe im Dezember 2021. Und so halte ich es seit Beginn des Jahres 2022 auch.

Nachdem ich ca. 35 Jahre als Berater, Coach, Moderator, Unternehmer und in anderern Rollen komplexe und komplizierte, kleine und große, normale und schwierige Projekte und Situationen bearbeitet habe, war es Zeit für eine persönliche Veränderung. Seit 2022, auch 70 Jahre alt geworden, coache ich "nur noch" und unterstütze soziale und gemeinwohlorientierte Projekte/Vorhaben.

Nach wie vor gilt für mich aber der Satz, der mich seit vielen Jahren in meinem Arbeitsleben - und nicht nur dort - begleitet hat: "Das Komplexe einfach machen." Das "machen" mit seiner impliziten Handlungsaufforderung vor allem im Arbeitsleben, erhält nun für mich eine neue Perspektive, einen anderen Aspekt: Mach Dich leicht ...

Die Faszination, mich mit komplexen Zusammenhängen auseinanderzusetzen, bleibt bestehen. Auch wenn es manchmal mühsam ist, die Abhängigkeiten, Wechselwirkungen und Widersprüchlichkeiten herauszuarbeiten und mögliche Konsequenzen der Handlungsoptionen einzuschätzen. Die Zeiten, in denen man mit Simplify-Strategien, oder "Das ist alternativlos", agieren konnte, sind wohl vorbei.

Die Zukunft gehört heute mehr denn je denen, die Komplexität zu managen verstehen - Führungskräften wie Politikern, Menschen, die mit Ambiguität umgehen können. Die einerseits das verständlliche Bedürfnis nach Orientierung erkennen und andererseits Unsicherheiten, die Möglichkeit des Fehlens und Scheiterns anerkennen. Sich selbst und andere dabei zu steuern und "nebenbei" auch noch den Alltag zu meistern, ist herausfordernd und mehr als das: eine grenzwertige und hochbelastende Aufgabe. Die Rezepte von früher und vereinfachende Bahnhofsliteratur funktionieren dabei nicht.

Ich unterstütze Sie gerne persönlich im Coaching. Mit Kopf und Herz, meinen Fähigkeiten, Kenntnissen, Erfahrungen und persönlichem Engagement. Soziale, gemeinwohlorientierte Projekte und Vorhaben begleite ich kostenlos.

„Du wirst Grundschullehrer“

Zur Welt gekommen in einem grundsoliden christlichen Elternhaus (Vater Hausmeister, Mutter Schneiderin) war die Schulzeit keine Freude für mich. Ich erinnere kaum Lehrer, die mir als Persönlichkeiten einen Weg in's Leben aufgezeigt hätten. Dabei könnte Schule, jenseits der Vermittlung von "Lernstoff", so positiv prägend für junge Menschen sein. Ich habe mir dann Lebensfreude in anderen Bereichen geholt und brach' mit 19 Jahren als verheirateter junger Vater und einem Abiturschnitt von 3,7 in's Leben auf.
Mal erst zur Bundeswehr, wo ich im Rahmen einer Offiziersausbildung lernte Vorträge zu halten, und - relativ jung noch - erste Führungserfahrungen auch in schwierigen Situationen machte. Man mag von der Institution Bundeswehr halten was man will, ich zumindest habe  dort einige gute Entwicklungsschritte gemacht.
"Du wirst Grundschullehrer" war der Zuruf des erwachsenen Publikums um mich herum danach. Das probierte ich auch, merkte aber relativ schnell, dass die Studieninhalte ziemlich fern der schulischen Realität waren. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt setzte mein wirklich selbstbestimmtes Leben ein. Studienabbruch nach einem Semester, betriebswirtschaftliches Praktikum und Studium der Betriebswirtschaftslehre.Das machte mir wirklich Spass - und so war ich nach 8 Semestern mit 'nem ziemlich guten Abschluss damit fertig. Irgendwer hat mal gesagt: "Du kannst, Du sollst, Du musst - am besten Du hast Lust." Da ist wohl wirklich was dran.

Nach dem Studium dann Vorstandsassistent bei Vaillant (Mann, was habe ich da gearbeitet und über das reale Funktionieren von Unternehmen gelernt), und wieder als Assistent zurück an die Uni (tolles Dissertationsthema: "Alternative Organisation - Organisation der Alternative", damals startete die Alternativbewegung). Die Promotion habe ich leider nicht zu Ende gebracht, weil die ersten Beratungsaufträge reinkamen und ich nicht mehr alles unter einen Hut bekam.
Viele Aus- und Weiterbildungen (Gruppendynamik, Systemische Beratung, NLP und und und ...) haben mich dann wohl sehr geprägt, auch die Menschen, die ich dabei kennengelernt - und von denen ich gelernt habe. Ein tolles Erlebnis war die gruppendynamische Ausbildung in Bethel, Maine (USA), dort wo die Gruppendynamik ihren Ursprung hatte.
Geschäftsführener Gesellschafter eines Beratungsunternehmens, Aufsichts- und Beiratsmandate, Beteiligungen an Unternehmen - das war ein spannendes Berufsleben.
Privat: Scheidung, Neubeginn, Opa werden (19 sind die Enkelkinder jetzt), Hörsturz, Rauchen aufhören, Laufen als Leistungssport entdecken, Neubeginn in einer anderen Stadt (Bonn, es ist wunderschön hier!) ... Mein ganzes Leben war spannend und gut.

Ich habe "danke" zu sagen dafür. Vielen Menschen, die mich begleitet haben auf meinem Weg - und die mir wo nötig auch kritisches Feedback gegeben haben. Und "danke" überhaupt ... Vielleicht wäre ich auch ein gar nicht so schlechter Lehrer geworden?!

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